Von: Grüne Tirschenreuth
Bei der Suche nach einem Atommüll-Endlager wird es jetzt ernst
Die Bundesgesellschaft für Endlagerung wird am 28. September 2020 den "Zwischenbericht Teilgebiete" veröffentlichen. Als sehr wahrscheinlich gilt, dass auch bayerische Standorte als potentiell geeignete Gebiete für ein Atommüll-Endlager genannt werden, möglicherweise auch der Landkreis Tirschenreuth.
Monika Schneider, Kreisvorstand von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Tirschenreuth betont, was jeder verantwortungsvoll denkender Bürger genauso sehen dürfte: „Wir brauchen ein Endlager, das so sicher wie möglich ist“. Deshalb dürfe bei der Suche nach einem geeigneten Ort für den radioaktiven Müll politisches Kalkül keine Rolle spielen. „Einzig und allein wissenschaftliche Fakten dürfen Grundlage der Entscheidung sein.“
Für die GRÜNEN sei ganz klar, dass sich Bayern als größter deutscher Produzent von hochradioaktivem Atommüll nicht wohlfeil aus der Affäre ziehen könne und die Suche nach einem sicheren Endlager nicht blockieren dürfe. Monika Schneider: „Wir alle haben die ernste Verantwortung gegenüber den zukünftigen Generationen, einen sicheren Standort in Deutschland zu finden. Daran müssen wir offensichtlich die anderen politischen Parteien erinnern – auch die CSU und die Bayerische Staatsregierung, die immer an die Spitze der Atomstrom-Gläubigen gestanden haben und die für rund ein Viertel des Atommülls verantwortlich sind.“
„Die GRÜNEN stehen zu der gesamtgesellschaftlichen Verantwortung für die Lagerung des Atommülls, obwohl wir immer gegen die Atomenergie waren. Für uns war es immer der Inbegriff von politischer Verantwortungslosigkeit, Atommüll zu produzieren, mit dem hunderte zukünftige Generationen zu kämpfen haben werden. Doch noch verantwortungsloser ist es, ihn heute nicht einmal möglichst sicher lagern zu wollen.“
„Ohne jede Fachkenntnis zu behaupten, dass es in Bayern keinen geeigneten Standort gibt, wird politischer Verantwortung nicht gerecht. Nur mit einem klaren Ja zu Wissenschaftlichkeit, Transparenz und Beteiligung kann die Suche nach einem Endlager für hochradioaktiven Atommüll zu einem guten Ende geführt werden.“
Falls am 28.9. der Landkreis Tirschenreuth genannt werden sollte, fordern die GRÜNEN für den weiteren Untersuchungsprozess bestmögliche Transparenz und Mitwirkung. „Die Bürgerinnen und Bürger müssen umfassend informiert und in den Prozess stärker eingebunden werden. Wenn unsere Kommunen externe Expertise einholen wollen, sollen sie vom Staat finanziell unterstützt werden“, so Monika Schneider. „Es liegt aber auch an unserer Region selbst, dass wir uns aktiv in die Diskussion einmischen und um eine solide Debatte und Argumentation kümmern - und nicht nur ein „bei uns nicht“ raushauen.“